Reise nach Timbuktu

Reise von Bamako nach Tumbuktu vom 18. Februar bis 5. März 2001

Auf der Reise durch den Süden Marokkos im November 2000 kamen wir auch nach Zagora, einer kleinen Stadt am Rande der Sahara.  Dort steht ein unter Reisenden bekannter Wegweiser, der vielen von uns während des folgenden Wüstentrekkings nicht aus den Kopf ging: '52 Tage bis Timbuktu'.  Timbuktu.  Ein Name der fasziniert und die Phantasie anregt.  Da wollte ich eigentlich schon lange mal hin.  Warum?  Keine Ahnung.  Die Geschichten? Der Name?  Die scheinbare Unerreichbarkeit?  Oder nur Neugierde.  Wer kann von sich behaupten schon mal da gewesen sein?.  Nunja: ich. Denn nach meiner Rückkehr fand ich den neuen Wikingerkatalog in meiner Post.  Und so beim ersten durchblättern sprang mir der Name einer Reise in die Augen: 'Reise nach Timbuktu'.  Gab es da noch viel zu überlegen?  Noch vor Weihnachten war die Reise gebucht.

Die Reise begann am

Sonntag, 18. Februar 2001, 1. Tag  (Frankfurt - Brüssel - Ougadougou - Bamako - Sègou)
wie üblich mit der Taxifahrt zum Flughafen Frankfurt.  Das erste Problem war bald gelöst. Ich fand den Abfertigungsschalter der Sabena an einer Stirnseite der Abfertigungshalle.  Dort traf ich nach dem 'einchecken' auch schon den ersten Mitreisenden.  Mit Flug SA2620 ging's zunächst nach Brüssel.  Das Brötchen. das als Frühstück gereicht wurde, hat den Flug in den Tagen zuvor schon öffter gemacht.  Während der Wartezeit vor dem Abflug trafen nach und nach die Mitreisenden ausden anderen Städten ein.  Mit Flug SN609 (37D) geht es dann um 1120 gemeinsam weiter.  Zwischenlandung in Ougadougou, der Hauptstadt vom Burkina Faso (früher Ober Volta).  Mit gerade mal einer guten Stunde Verspätung landen wir um 1930 Bamako, der Hauptstadt von Mali.  Bei angenehmen 25°C gehen wir vom Flieger zum Empfangsgebäude (N12°32'30" W7°56'49"), wo die übliche Einreiseprozedur abläuft.  Allerdings kann ich mich nicht erinnern, wann mein Impfbuch zuletzt auf einen gültigen Gelbfierberstempel geprüft wurde.  Draußen werden wir dann von Begi, der Reiseleiterin und Till dem Fahrer in Empfang genommen.  Man verstaut uns und unser Gepäck in dem Lastwagen, der uns nach Timbuktu bringen soll und wir fahren los.  Erst mal etwa 200m zum nächsten Lokal, wo wir die ersten Informationen und ein Bier erhalten.  Das Bier war wichtig, denn danach dösen wir etwa 5 Stunden durch die Nacht von Mali.  Über die Fahrt gibt es nicht viel zu berichten, den sowohl drinnen, wie auch draußen ist es dunkel.  Trotz der Dunkelheit ist am Straßenrand Leben auszumachen.  Schatten sitzen um kleine Feuer und ab und zu kommt uns der Lichtkegel eines anderen Fahrzeugs entgegen.  Gegen 0030 erreichten wir das 'Hotel Indepedence' (N13°26'50" W6°15'36") in Sègou. So schnell es geht, werden wir auf die einfachen Zimmer verteilt.

Montag, 19. Februar 2001, 2. Tag (Sègou - Djennè - Savanne)
Das Frühstück um 0600 im Hotelrestaurant ist, sagen wir mal 'einfach'.  Es entspricht dem 'weltweiten Standart' ehemals französischer Kolonien, wie ich es z.B. auch von Madagaskar und Vietnam her kenne: frische Baguette, wenig Butter, Marmelade, Nescafé oder Lipton Tee.  Nebenbei tauscht Begi für uns Geld um: es gibt 100 CFA für einen FF (franz. Frank).  Den FF gab es es für 0,.. DM: also 1.-- DM = ... CFA oder 1000 CFE= 0,.. DM.  Nach dem Frühstück wird unser Gepäck im hinteren Teil des Lastwagens verstaut und gegen 0700 geht's dann auf dieAsphaltstraße.  Wir begegnen abenteuerlich beladenen Bussen und Lastwagen, Maultierkarren, Radfahrern und Fußgängern.  Es geht vorbei an kleinen Dörfern mit Lehmhütten und durch kleine Städte.  An wichtigen Verkehrsknotenpunkten sind von der Polizei Kontrollstellen eingerichtet.  Begi hat genügend Kopien einer Liste mit den Daten unsere Reisepässe dabei.  Deshalb dauern diese Aufenthalte nie lange.  Bei Zinzana überqueren wir den Bani, einen Nebenfluß des Niger.  Nach ein paar Stunden halten wir in San und besuchen dort kurz den Markt.  Eine knappe Stunde später biegen wir von derAsphaltstraße ab auf eine Schotterpiste.  Sie bringt uns zurück zum Bani, wo wir auf einer kleinen Fähre zu einer Insel im Binnendelta des Niger übersetzen.  Auf dieser Insel liegt Djenné die Perle Malis (N13°56'39" W4°33'17").  Djenné ist Weltkulturerbe.  Durch belebte, enge Straßen erreichen wir das 'Campement Ches Babu', das uns für die nächsten Stunden als Stützpunkt dient.  Bei 35°C (im mehr oder weniger theoretischenSchatten) führt Begi uns zur 'Grande Mosquée'.  Gegen eine geringe Gebühr dürfen wir auf das Dach eines gegenüberliegenden Hauses.  Von hier aus haben wir zum einen eine recht gute Aussichtauf dieMoschee, zum anderen einen noch besseren Überblick über den davor stattfindenden Montagsmarkt.  Danach haben wir genügend Zeit, um in den belebten Markt einzutauchen.  Ich versuche, noch eine Stelle zu finden, von der aus man noch einen anderen Blickwinkel der Moschee photographieren kann, finde aber keinen.  Alles ist eng zusammengebaut.  Statt dessen finde ich enge, ruhige Gassen.  Im schattigen Gartenrestaurant des Campement gibt's dann ein Bier zur Erfrischung.  Gegen 1700 verlassen wir Djenné und fahren zurück zur Asphaltstraße.  Dort verpassen wir die Stelle, wo unsere Küchencrew schon unser Lager vorbereitet hat.  Zum Glück sind sie aufmerksam und können uns 'einfangen'.  Wir kommen gerade noch zurecht, um kurz vor Sonnenuntergang unser Lager und die Ausrüstung begutachten zu können.  Wir haben zwei Klapptische und vier Bänke und eine Dusche!  Wir können es kaum glauben.  Am Aufbau des Wagens ist eine Dusche angebracht.  Zwischen den Türen werden Tücher aufgehängt und fertig ist die Duschkabine.  Das Wasser wird in Plastikkanistern tagsüber von der Sonne aufgeheizt.  Das ist echter Luxus.  Zum Abendessen gibt es Eintopf mit Hammelfleisch.  Die Küche ist zu empfehlen.  Zum Glück hatten am Nachmittag in Djennée einige die Idee für den Abend einen kleinen Biervorrat einzukaufen.  So können wir unter dem Sternenhimmel noch einige Zeit den Tag ausklingen lassen.

Dienstag, 20. Februar 2001,  3. Tag  (Savanne -  Bandiga - Dogonland: Ogol - Bani - Neni- Yougan Nah)
Frühstück gibt es um 0630.   Alles wird wieder verstaut und weiter geht es durch die Trockensavanne in Richtung Dogonland.  Nach einigen Stunden erreichen wir eine Hochebene mit interessanten Sandsteinformationen.  An einem kleinen Fluß machen wir eine kurze Rast, bei der Begi uns einiges über die Mythologie der Dogon erzählt. Am Fluß können wir beobachten, wie Zwiebelfelder bewässert werden.  Kalebassen dienen dabei als Gießkanne. Zur Mittagspause halten wir in einem Campment in Ogol (N14°28'14" W3°17'30").  Hier haben wir auch einen Blick über die Ebene hin zum Ort, wo gerade ein Markt stattfindet, zu dem Hunderte von Menschenströmen (wir ausnahmsweise mal nicht).  Nicht nur wir beobachten über die Mauer, auch wir werden über die Mauer beobachtet.  Zum Mittagessen gibt es Salat, Brot, Thunfisch- und Fleischkonserven. Nach dem Essen gesellt sich Kenne Dolo zu uns.  Er wird unsere Wanderungen im Dogonland führen und uns davon abhalten aus Unwissenheit Tabuszu verletzen.  Unsere erste Wanderung im Dogonland beginnt gegen 1500.  Wir gehen durch den Ort Banani (N14°27'52"W3°17'30") auf eine Hochebene (500m), von der aus man einen phantastischen Blick in die Ebene hat.  Zu Beginn der Wanderung scharen sich Kinder und Jugendliche um uns, um uns um den wohl unvermeidlichen Attribut der Zivilisation anzubetteln: 'BIC'.  Damit ist nicht das Feuerzeug, sondern der Kugelschreiber gemeint.  Das Alternative der Kleineren ist ein zaghaftes 'Bonbon'.  Und sie folgen uns.  Wenn welche zurückbleiben, tauchen andere auf.  Sie werden von Begi und Kenne halbwegs auf Abstand gehalten.  Ansonsten kann man keinen Schritt tun ohne einen von ihnen umzurennen.  An der oberen Kante des Abhangs klebt das Oberdorf vonNeni (N14°28'1' W3°16'45").  Durch eine engeSchlucht, teilweise mit einer Treppe aus grob behauenen Steinen, erreichen wir das Unterdorf (240m).  Durch ein mit Baobab Bäumen bewachsenes Tal wandern wir zum nächsten Ort.  Durch enge Gassen geht es dort aufwärts.  Dort sehen wir auch die älteren, Teilweise noch benutzen 'Häuser', die wie Wespennester an der Felswand kleben.  Wieder auf der Ebene angekommen kann man von all dem fast nichts mehr erkennen. Hier (N14°27'48"W3°16'44") treffen wir wieder unseren LKW und fahren nach Youga Nah (N14°31'48" W3°12'48").  Unser Lager befindet sich nahe an einen Brunnen und stellt die Abendunterhaltung der Dorfjugend dar.  Es gibt ein 'bissfestes' Huhn zu Kartoffeln und anschließend Bier zu Sternenhimmel.

Mittwoch, 21. Februar 2001, 4. Tag  (Dogonland: Yougan Nah - Dogorou - Yoga Piri - Yendouma)
Aufstehen nach einer windigen Nacht bei gerade mal 15°C.  Zeltabbau, Frühstück um 0600, Wagen beladen und schon fahren wir die kurze Strecke zum Ausgangspunktunserer 2. Wanderung in Dogonland, nach Dogourou (N14°32'6" W3°12'37").  Der Ort klebt, wie hierzulande üblich in den Felsen.  Der Weg ist steil und wieder springen uns Kinder zwischen den Füßen rum.  Irgendwann, schon ziemlich weit oben öffnet sich eine Schlucht, der wir folgen.  Zu Beginn und in der Schlucht befinden sich Wohntürme aus Lehm, welche noch aus dem 15. Jahrhundert stammen sollen.  Wir folgen der Schlucht und erklimmen, als es nicht mehr weiter geht, über eine in einen Baum gehauene Leiter die Wand.  Gegen 0830 sind wir auf dem etwa 400m hohen Plateau.  Die Aussicht ist atemraubend .  Hier gibt es auch schon eine Tabufalle.  Ein einfach daliegender Baumstamm soll sagen: 'hier darfst Du nicht weiter'.  Da hatte eine der Mitreisenden Glück: sie war vom 'Nur mal schnell hinter den Felsen' schon zurück.  Wir überqueren das von breiten Spalten durchzogene Felsplateau hin zur anderen Seite.  Von hier aus kann man das Tal zum Nachbarplateau überblicken, an dessen Fuß wir die nächste Nacht verbringen werden.  Zunächst aber erfolgt der Abstieg vom Plateau zu und durch den Ort Youga Piri (N14°21'12" W3°13'16").  Der Abstieg gestaltet sich für manche schwieriger als der Aufstieg.  Wir rasten an einer Stelle, um die Gruppe zu sammeln und können in Ruhe die Menschen und ihr Umfeld beobachten.  Unterwegs gibt es dann auch noch einen Platz, an dem Souvenirs und Getränke verkauft werden.  Als wir wieder zu unseren Wagen kommen und uns umschauen sehen wir von all dem gerade eben Gesehenen - Nichts.  Menschen, Tiere und Gebäude sind in der Landschaft verschwunden.  Gegen 1130 fahren wir zur anderen Seite des Tales, wo wir bei Yendouma (N14°33'22" W3°14'18") unsere Mittagspause abhalten.  Um 1500 begeben wir zur Besichtigung der Ortes. Natürlich hat man auch hier wieder einen phantastischenBlick auf die unter uns liegende Landschaft und das Plateau, welches wir in den Morgenstunden überquert haben. Gegen 1700 erreichen wir den am Rande der Ebene liegenden Kultplatz, wo für uns ein Maskentanz vorgeführt wird.  Wenn man es schafft, sich die Touristen, die mit Ihren Kameras ständig auf der Suche nach einem besseren Standort sind, weg zudenken, kann man sich um Jahrhunderte zurückversetzt fühlen.  Bleibt zu hoffen, das derartige Vorstellungen noch für eine lange Zeit nicht kommerzialisiert werden wie zum Beispiel die Indianertänze in USA.  Aber der Anfang ist gemacht.  Bis zum Abendessen stehen wir wieder unter Beobachtung.  Es gibt Couscous und Gemüse und anschließend Bier mit Sternenhimmel.

Donnerstag, 22. Februar 2001, 5. Tag  (Dogonland - Douentza - Hand der Fatima)
Aufstehen um 0630 bei wieder gerade mal 15°C.  Nach der 'Morgentoilette' und dem Zeltabbau gibt's Frühstück.  Um 0800 fahren wir langsam los.  Vor uns fährt ein einheimischer Lotse auf einem Moped.  Er kennt den besten Weg zum nächsten Ort und bringt uns.  Denn in diese Richtung gibt's nicht mal eine Piste.  Wir kommen an vor einiger Zeit abgeernteten Feldern vorbei und fragen uns, wie hier in dieser Trockenheit überhaupt etwas wachsen kann.  Unser Lotse verläßt uns in Diankabou (N14°37'44" W3°19'26"), wo wir zwischen dem Ort und einem flachen See eine kurze Rast einlegen.  Mittagspause ist dann gegen 1230 in Douentza (N15°0'40" W2°56'58"), im einem Campement.  Es gibt Salat zu Brot und einem kühlen Bier.  Einige der Mitreisenden müssen tatsächlich bei 35°/<20% die Souvenirläden erkunden.  Wo man doch auch bei einem kühlen Getränk im Schatten sitzen kann.  Am Nachmittag noch ein weiterer halt in einem kleinen Ort, wo wir ein paar Arbeitern bei der Ziegelsteinherstellung zusehen können.  Am späten Nachmittag erreichen wir das Hombori Massiv mit seinen Tafelbergen.  Gegen 1700 schlagen wir unweit der Asphaltstraße, im Schatten 'derHand der Fatima' (N15°14'13" W1°47'31"), unser Lager auf.  Ein Hirte treibt gerade seine Herde photogen an unserem Zeltplatz vorbei.  Nach Sonnenuntergang und Duschen gibt es Spaghetti in Tomatensoße und anschließend Bier mit Sternenhimmel.

Freitag, 23. Februar 2001, 6. Tag  (Hand der Fatima - Hombori - Savanne)
Frühstück um 0600. Unsere 3. Wanderung soll uns zur/über  die 'Hand der Fatima' führen.  Vor 0700 laufen wir los.  Noch bevor wir zur ersten Steigung kommen vergeht mir die Lust auf den Hügel.  Heute ist nicht mein Tag.  Und es ist besser, das zu respektieren.  Ich verabschiede mich von  den anderen und verbringe den Vormittag mit lesen.  Gegen 1000 fahren wir ein paar hundert Meter zum Treffpunkt. Die Wanderer hatten wohl einen anstrengenden Vormittag in der Sonne.  Auf der Asphaltstraße passieren wir die mit 1155m höchste Erhebung Malis, den Hombori Tombo.  Mittagspause in einem Campment in Hombori(N15°17'23" W1°41'45").  Bei 38°C im Schatten fahren wir gegen 1230 weiter und verlassen die Asphaltstraße in Richtung Norden.  Wir haben wieder einen Ortskundigen Führer dabei, denn wir wollen heute noch auf eine Herde der überaus scheuen Waldelephanten treffen.  Gegen 1530 erreichen wir I-n-Adiattafane (N15°38'45" W2°9'24").  Ein kurzer Rundgang durch die an einem flachen See gelegene grüne Oase bei 40°/<20%.  Hohe Lehmmauern trennen die Grundstücke.  An manchen Stellen kann man sehen, was sich dahinter verbirgt: Auch die hier ansässigen Tuareg leben in Zelten.  Weiter geht's durch die Halbwüste Gourma.  Wir haben keine Piste mehr unter uns,sondern nur noch eine Himmelsrichtung.  Vergeblich halten wir nach den Waldelephanten Ausschau.  Unser Führer befragt einen einsam mit seinem Moped über die Ebene fahrenden Tuareg.  Der deutet mehrfach grob in Richtung 10Uhr.  Irgend wann fahren wir dann auch nach links.  Die Sonne nähert sich bedenklich dem Horizont.  Gegen 1730 stellt Till fest:  Die Stoßdämpfer der Hinterachsehaben ihre Arbeit eingestellt und der Reifen hinten rechts ist platt.  Aber es sind nur noch wenige hundert Meter bis zu der Stelle, an der wir für heute unser Lager aufschlagen (N15°38'50" W2°35'17').  Es liegt direkt neben einer kleinen Tuaregansiedlung.  Natürlich bekommen wir Besuch.  Aber diesmal nicht von bettelnden Kindern, sondern von den männlichen Mitgliedern des Stammes.  Die Frauen müssen weiter arbeiten.  Einer der Nomaden führt uns zu zwei in der nähe grasenden Elephanten.  Zum photographieren ist es leider schon zu dunkel.  Aber ganz schön aufregend. Wir schöpfen Hoffnung für den nächsten Tag.  Zum Abendessen gibt es Ratatulle.  Und danach Bier zum Sternenhimmel.

Samstag, 24. Februar 2001, 7. Tag  (Steppenelefanten - Bamba Moundé - Niger)
Nach dem Frühstück wollen wir auf Elefantenjagt.  Der Späher kommt aber leider mit einer schlechten Nachricht: Sie wurden zwar gesehen, aber das war weitweg.  Zu weit, um sie zu Fuß zu erreichen.  Und unser LKW hat immer noch einen platten Reifen.  Unter unseren zweifelnden Blicken wird kurzerhand der Küchenjeep total entgeladen.  Es bleibt nur noch der eingeschweißte Wassertank drinnen.  Wir finden tatsächlich alle auf, in und am Fahrzeug einen Platz.  Beim Losfahren entdecken wir auch das kleine Loch im Wassertank, das seit Tagen einen Teil der Küchenausrüstung feucht hält.  Es befindet sich direkt neben meinem Knie. Also: Finger draufhalten.  Und der Weg ist doch ganz  schön weit und ungewiß.  Wir kommen an mehreren Tuaregsiedlungen vorbei.  Niemand weis etwas genaues.  Als wir nach fast einer Stunde und gerademal 8km aufgeben wollen, treffen wir auf einen jungen Tuareg, der sie gesehen hat.  Er führt uns in die richtige Richtung und wir verlassen unseren Jeep.  Die Elefanten befinden sich im sie überragenden Gebüsch.  Wir können sie in dem Staub, den sie aufwirbeln kaum erkennen.  Aber, mit etwas Glück, an der einen oder anderen Stelle, gelingen doch ein paar Aufnahmen von der etwa 20 köpfigen Elefantenherde (N15°37'7" W2°39'4").  Nach einigen Minuten der Verfolgung gelingt es der Herde, sich von uns zu trennen.  Sie haben halt doch die längeren Beine.  Es waren faszinierende Augenblicke.  Wir sind in Hochstimmung als wir der Lagerplatz erreichen.  Der Reifen ist geflickt und wir können gegen 1100 wieder los.  Nach 40km in zwei Stunden erreichen wir  Bambara Maoundé (N15°51'10" W2°47'11") und durchstreifen als gute Touristen zur größten Tageshitze die sandigen Gassen.  Kurz hinter dem Ort halten wir zur Mittagspause (N15°51'57" W2°47'30") unter den wenig Schatten spendenden Akazien.  Zum Ende der Mittagspause glaubt 'man' dies sei die richtige Stelle, um einmal den Truck mit Staubfahne zu photographieren.  Naja!  Die anschließende, ungedämpfte Fahrt durch dieSteppe wurde um 1520 jäh unterbrochen.  Eine sich heimtückisch im Sand verbergende 'Killerwurtzel' bereitet einem weiteren Hinterreifenein jähes Ende (N16°11'50" W2°51'42").  Dank vereinter Kräfte dauert der Radwechsel nur eine halbe Stunde.  Auf der weiteren Fahrt überholen wir einen schweren Lastwagen mit Bohrgerät.  Ein weiterer schafft es nicht, uns zu überholen.  Offenbar will jeder heute noch mit der Fähre über den Fluß.  Plötzlich ist der Wald zu Ende.  Vor uns liegt eine grasbewachsene Ebene.  Bei Hochwasser selbst ein Teil des Flusses, reicht sie bis zum Niger.  Obwohl wir eigentlich die nächsten sind, kommen wir nicht auf die Fähre.  Einer der Bohrlaster drängt uns ab und ist schon auf der Fähre.  Angeblich hat man vorgebucht.  Während wir auf die Rückkehr der Fähre warten kommt kurz vor Sonnenuntergang, die Pinasse, auf der wir in den nächsten Tagen den Niger befahren werden.   Zu unserer Überraschung haben sie eine Kiste Bierfür uns dabei.  Der Sternenhimmel ist also schon mal gerettet. Die Sonne geht unter und  wir warten auf die Fähre.  Als sie kommt, geht das große Palaver wieder los.  Dann: die Fähre legt vor uns an,  Till fährt los,  der Fahrer des Bohrlastwagens drängt, aber Till bleibt stur einen Meter davor.  Die Entscheidung: die Fähre legt ab und vor dem Lastwagen wieder an.  Wir verbringen die Nacht hier (N16°38'27" W2°59'52").  Dummerweise ist der Fahrer unseres Küchenjeeps schon auf die Fähre gesprungen und jetzt mit ihr unterwegs.  Natürlich hat er den Wagenschlüssel dabei.  Wir bleiben also nahe der Straße.  Abendessen gibt's erst um 2100.  Am Fluß ist es kühl, und der Blick zu den Sternen wird von dünnenWolken behindert.

Sonntag, 25. Februar 2001, 8. Tag  (Timbuktu)
Es ist kalt heute morgen.  Wir bibbern bei nur 15°C.  Kurz vor 0800 fahren wir auf die erst ein Jahr alte Fähre.  Sie bringt uns in 45 Minuten zu dem kleinen Ort Korioumé, dem Hafenvorort von Timbuktu.  Da die Gegend zur Regenzeit mehr oder weniger unter Wasser steht, führt ein asphaltierter Damm nach Norden, nach Timbuktu, wo der Asphalt am Stadtrand endet.  Gegen 0915 erreichen wir das ebenfalls etwa ein Jahr alte 'HotelLa Colombé' (N16°46'30" W3°0'32").  Zu dieser Tageszeit sind unsere Zimmer natürlich noch nicht frei.  Aber die Bar hat noch /schon auf und kalte Cola.  Gegen 1030 werden wir von einem nur französisch sprechenden Fremdenführer zu einem Stadtrundgang abgeholt.  Während uns die Sonne von oben mit knappen 40°C leicht schmort, besuchen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Weltkulturerbes Timbuktu.  Zunächst die Djinnger Ber Moschee (dämmrig,aber kühl).  Von Dach aus hat man das Minarett direkt vor Augen und kann über die Stadt und in die Wüste blicken.   Durch die engen Gassen erreichen wir das von der BRD restaurierte Haus des Forschers Heinrich Barth, der 1853/54 hier lebte und besuchen das drinnenbefindliche Museum.  Es folgt ein Museum in dem über die Stadt und das Leben der Tuareg berichtet wird.  Die Bibliothek ist Sonntags geschlossen und die Sankoré Moschee sehen wir auch nur von außen.  Mittagessen gibt es dann in einem kleinen, aber teuren Restaurant.  Es stehen mehrere Couscous Gerichte zur Wahl.  Das Rind schmeckt so, wie hier die Rinder aussehen, trocken und zäh, obwohl lange gekocht.  Wir hatten unterwegs schon besseres.  Um 1400 sind wir zurück im Hotel.  Einige Zimmer sind noch nicht fertig, was nicht erfreut.  Aber schließlich sind wir hier in Afrika.  Hakuna Mantata, wie der Ostafrikaner sagt.  Gegen 1630 verlasse ich das Hotel bei immer noch 38° um alleine die Stadt zu sehen.  Durch enge Gassen und breite Straßen komme ich u.a. zum Markt.  Zum Abendessen im Hotel gegen 1900 gab es ein Ragout.  Auf der Terrasse lassen wir uns dann noch etwas von den Sternen bescheinen.

Montag, 26. Februar 2001, 9. Tag  (Timbuktu - Dangha)
Als wir am Morgen unsere Pässe zurückbekommen befindet sich darin ein Relikt aus Zeiten des unfreien Reisens, aber auch ein seltenes Andenken und der Beweis Timbuktu besucht zu haben: Der Stempel der Polizeipräfektur Timbuktu der uns die Übernachtung in Timbuktu erlaubt.  Um 0700 gibt es das landesübliche Frühstück für Touristen: Kaffe oder Tee, frisches Brot (keinBaguette) wenig Butter und Marmelade.  Danach fahren wir zurück zum Hafen und beladen 'unsere' Pinasse (N16°39'46" W3°1'25").  Ganz Vorne sitzt der Kapitän und Steuermann, hinter ihm kommt unser Gepäck. Dann kommen 6 Bänke für jeweils 3 Personen,  die Küche, die Bordtoilette und der Maschinenraum.  Über allem ist ein begeh- bzw. 'beliegbares' Dach, welches die einen vor der Sonne schützt und den anderen die Möglichkeit bietet sich ihr auszusetzen.  Die Pinasse legt um 0845 (26°/32%) ab.  Wir fahren den Niger hinauf, im wesentlichen mit dem Wind.  Gegen 1130 (36°/26%) vertreten wir uns die Füße und besuchen am linken Flußufer den Markt in Dangha (N16°27'54" W3°8'15").  Es ist eng und nicht jeder möcht photographiert werden.  Es gelingen mir doch einige Photos 'aus der Hüfte'.   Nur das Reklameschild des Doktors bekomme ich nicht in den Kasten.  Er schimpft beim Anblick einer auf sein Haus gerichteten Kamera gleich los.  Das sollte man halt respektieren. Zum Mittagessen gibt es einen leichten Gemüsesalat.  In unterschiedlicher Entfernung ziehen die Ufer an uns vorbei.  Wir sitzen in der Pinasse und genießen das Schauspiel oder dösen etwas desinteressiert.  Die 'rechten Hinterbänkler' werden allerdings ab und zu von einem Wassereinbruch aufgeschreckt.  So ein Boot nimmt natürlich immer irgendwie etwas Wasser.  Das muß dann und wann raus.  Dazu wird das Boot so getrimmt, das sich das Wasser an einer Stelle sammelt und hinausgeschöpft werden kann.  Während dann weiter hinten geschöpft wird, kommt vorne welches über die Bordwand nach. Natürlich lange nicht soviel, wie rausgeht, aber genug, um zu ärgern.  An uns vorbei ziehen Segelboote, Lastkähne und kleine Ansiedlungen.  Von zwei Flußpferden schauen nur die Nasenlöcher aus dem Wasser.  Irgendwann am Nachmittag stellt der Kapitän mitten im Fluß den Motor ab.  Wer möchte, kann hier mitten im Fluß schwimmen.  Gegen 1800, nach dem wir Diré passiert haben landen wir am rechten Flußufer und schlagen die Zelte auf (N16°12'33" W3°22'37").  Natürlich haben wir auch hier wieder Besuch aus dem nächsten Dorf.  Bis zum Abendessen ist Zeit zum lesen, klönen, baden und spazieren gehen.  Zum Abendessen auf der Pinasse gibt es Katzenwels mit frittierten Kartoffeln, Obst und Tee.  Und später, zum Sternenhimmel ein Bier bei 26°/40%.

Dienstag, 27. Februar 2001, 10. Tag  (Tonka - Niafounké)
In der Nacht hat es nicht viel abgekühlt. (23/47).  Aber der Wind war frisch.  Einige kramen tatsächlich nach warmer Kleidung.  Naja, ist doch allesrelativ.  Nach der 'Morgentoilette' verpacken wir die Zelte.  Die Pinasse legt um 0730 ab.  Zum Frühstück gibt es Kaffee/ Tee / Kakao und Brot mit Marmelade oder Käseecken.  Danach genießen wir dösend/lesend die an uns mit etwa 10 - 12 km/h vorbeiziehende Landschaft.  Gegen 1100 vertreten wir uns in Tonka (N16°7'39" W3°43'21"), einem Songhai Dorf die Füße.  Wir gehen durch das Dorf zu einer Anhöhe, von der aus man in die Ebene blicken kann.  Später gibt es auf der Weiterfahrt zum Mittagessen Salat und Tee.  Nachdem wir den Katarakt von Niafounké passiert haben, ist Zeit zum schwimmen.  Kurz nach 1600 erreichen wir Niafouké (N15°55'51" W3°58'54").  Dort gehen wir für eine Stunde an Land.  Über einen kleinen Markt und breiteStraßen erreichen wir ein Campement, welches dem international bekannten malischen Musiker Ali FarkaTouré gehört.  An der Szenerie ändert sich so gut wie nichts.  Lastkähne werden in Ufernähe gestakt, Ruderboote und  Segelschiffe kommen vorbei, am Ufer stehen Lehm-und Strohhäuser und es wird Wäsche gewaschen.  Gegen 1800 steuert unser Kapitän wieder das rechte Ufer an.  Zelteaufbauen, baden, lesen, am Strand spazieren gehen, viel mehr kann man bis zum Abendessen um 2000 nicht tun.  Es gibt Reis mit Rindfleisch und, zur Abwechslung,  scharfer Soße.  Und bis gegen 2200..

Mittwoch, 28. Februar 2001, 11. Tag  (Sébi - Aoré - Aká)
Auch heute wieder das gleiche wie alle Tage.  Viele sind schon vor dem Aufstehen wach und wecken diejenigen, die noch schlafen könnten mit dem üblichen Reißverschlußgezirpe. Zum Frühstück um 0730 sind wir wieder auf dem Fluß. Wir sehen das übliche: wasserholende Frauen, Dörfer, Lastkähne und abenteuerlich beladene Schiffe.  Ein vorbeikommender Fischer verkauft Bogana, unserer Köchin einen etwa 5 Kg schweren Kapitänsfisch (Nigerbarsch).  Unser allmorgendlicher Landgang ist gegen 1045 (40/<20) in Sébi (N15°45'22" W4°13'26").  Ein Einheimischer führt uns durch die engen Gassen des Ortes zur Moschee und dem Haus des Marabout.  Als geachteter Korangelehrter ist der viel auf Reisen.  Zur Zeit befindet er sich im Senegal.  Wir werden von seinen 3 Frauen und vielen Kindern begrüßt.  Zum Mittagessen auf den Fluß gibt es Süßkartoffeln und leckere Soße.  Gegen 1630 baden im Fluß.  Irgendwie rennt uns heute die Zeit davon.  Um nicht im Dunkeln die Zelte (N15°24'29" W4°14'39") aufbauen zu müssen, verzichten wir auf den geplanten Besuch in Aoré.  Nach Sonnenuntergang gibt es zum Abendessen gebratenen Nigerbarsch.  Habe ich schon erwähnt, das die Küche nichts zu wünschen übrig läßt? ...

Donnerstag, 1. März 2001, 12. Tag  (Lac Debo - Konna)
Heute ist unser letzter Tag auf dem Fluß.  Aufstehen (14/43), packen, aufs Boot und Frühstück.  Nach einiger Zeit auf dem Fluß ändert sich die Landschaft.  Die Ufer treten weiter zurück und wir befinden uns auf dem Lac Debo.  Der Niger bildet hier einen großen, flachen 'See'.  Wir haben gerade genug Wasser unter dem Kiel, aber nicht allzuweit von uns entfernt stehen Kormorane und andereVögel im Wasser.  Nicht weit von Eingang des Sees fängt unsere Schiffsschraube ein Fischernetz ein.  Nach kurzem Palaver mit den Fischern wird die Schraube befreit und das Netz unter dem Boot durchgezogen.  Nachdem der Niger sich wieder zu einem Fluß verengt hat, kreuzt eine Rinderherde unseren Weg.  Später begegnen wir einem der zu dieser Jahreszeit wenigen Passagierschiffe.  Vor dem Mittagessen, es gibt Reis mit Ei, Erbsen und Thunfischkonserven, besuchen wir ein einfaches Dorf mit ebenso einfachen Hütten.  Am Nachmittag wird das Wasser wieder sehr flach.  An mehreren Stellen sind die Besatzungen der Boote dabei, sich wieder freizuarbeiten.  Die Boote verengen das wenige Fahrwasser zusätzlich und mehrfach schrammen auch wir gerade mal so über Sandbänke.  Irgendwann ist Schluß mit schrammen.  Wir hängen auch fest.  Aber es sind genügend Wikinger an Bord.  Ohne viel Gerede werden die Hosenbeine hochgekrempelt.  Mit einem Sprung in das nur Knietiefe Wasser wird das Boot von unserem Gewicht befreit und ein paar Meter weit geschoben.  Die Besatzung einer größeren Pinasse hatte ein paar hundert Meter weiter weniger Glück. Sie fuhr auf ein Riff und die Pinasse ist in der Mitte durchgebrochen.  Die Ladung wird 'zu Fuß' an Land geschafft.  Gegen 1700 erreichen wir Konna.  Hier ist unsere Flußfahrt zu Ende, denn ab hier ist der Fluß zu flach für unsere Pinasse.  Schon von weitem können wir unseren frisch gewaschenen LKW sehen.  Die Nacht verbringen wir auf einer Sandbank (N14°56'42" W3°55'6"), die zwei Wochen zuvor, beim letzten Besuch unserer Begleiter hier, noch unter der Wasseroberflächelag.  Zum Abendessen gibt es ein letztes mal einen Kapitänsfisch. Till hat zum Glück frisches Bier dabei, zum Sternenhimmel.

Freitag, 2. März 2001, 13. Tag  (Konna - Mopti - Feld bei Tènè)
Nach dem letzten Frühstück(16/38) auf der Pinasse schleppen wir unser Gepäck zum 200m entfernt stehenden LKW.  Dann verabschieden wir uns von der Crew der 'NomadeVoyage'.  In weniger als einer Stunde fahren wir nach Mopti.  Unser Wagen wird gegenüber dem Restaurant 'Sigui' geparkt (N14°29'54"W4°11'58") und wir können uns auf der Terrasse kurz erholen, bevor wir mit einem ortskundigen Führer zum Stadtrundgang aufbrechen.  Als erstes kaufen wir Salbe für meine Augen.  Ich habe mir in einem der staubigen Orte am Fluß in den letzten Tagen eine Bindehautentzündung zugezogen.  Mit der fachfraulichen Unterstützung von Begi, Iris und Kerstin ist das schnell erledigt.  Danach gehen wir über den Markt und weiter in Richtung Moschee.  In ihrer Nachbarschaft können wir wieder auf das Dach eines Hauses, um von dort die Moschee zu photographieren.  Auf dem Weg  zum und um den Hafen sehen wir den Salzmarkt.  Hier werden die schweren Salzplatten aus der Sahara im Ganzen oder in kleinen Stücken weiterverkauft.  Auf der anderen Seite des Hafens besuchen wir eine Werft.  Hier werden Pinassen gebaut.  Selbst die dazu nötigen Nägel werden hier hergestellt.  Unter Zuhilfenahme von Feuer, einem kleinen Amboß und einem Hammer werden aus Büchsenblech Nägel gefertigt.  Im Restaurant 'LeBozo' erholen wir uns, bevor wir in einem kleinen Boot für wenige Pfennige den Hafen, der recht wenig, aber dafür um so schmutzigeres Wasser hat,  überqueren.  Zurück im Restaurant 'Sigui' essen wir zu Mittag (34/22).  Danach haben wir Zeit, um weiter die Stadt zu erkunden bzw. um im Restaurant zu relaxen.  Gegen 1500 verlassen wir Mopti.  Auf der Asphaltstraße fahren wir Richtung Süden.  Gegen 1700 beginnt die Suche nach unsere Küchencrew.  Sie ist schon mal vorausgefahren, um zu kochen.  Wir finden sie natürlich.  Sie stehen auf einem abgeernteten Feld unter ein paar Baoab Bäumen (N13°23'55" W4°34'50").  Zum letzen mal tun wir, was inzwischen zu Routine geworden ist: Zelte aufbauen, Duschen, Abendessen. Sternenhimmel ... Zum Abendessen gibt es Rindfleisch mit Spaghetti und Tomatensoße.

Samstag, 3. März 2001, 14. Tag  (Tènè - Sègou)
Der Tag beginnt mit der letzten Katzenwäsche und dem letzten Abbauen der Zelte.  Frühstück um 0730 (21/23).  Um 0800 fahren wir weiter.  Wir passieren San und halten für eine halbe Stunde in Bienso.  Die Attraktion in diesem Dorf ist die Moschee.  Gegen 1130 erreichen wir wieder das 'Indèpendance Hotel' (N13°26'50" W6°15'36") in Sègou.  Nach beziehen der Zimmer fahren wir in die Stadt und essen in einem Restaurant zu Mittag.  Danach trennen wir uns.  Ich fahre mit zurück ins Hotel, um während der größten Tageshitze den Inhalt meines Rucksacks für die Rückreise neu zu organisieren und ein Mittagsschläfchen zu halten.  Ich verpasse dann auch den Besuch einer Hirsebrauerei.  Die anderen besuchen den Hafen oder eine Hotelswimmingpool.  Gegen 2000 treffen wir uns im Garten des Hotelrestaurants zum Abendessen.  Wir bedanken uns bei dieser Gelegenheit bei unseren Begleitern und tauschen Adressen aus.  Nach dem Abendessen sitzen wir noch lange am Tisch,

Sonntag, 4. März 2001, 15. Tag  (Tènè - Bamako - Ougadougou)
an dem wir dann um 0700 auch Frühstücken.  Gegen 0800 treten wir unsere letzte Etappe an.  Wir unterbrechen unsere Fahrt um 1045 kurz in Konobougou, auf dem quirligen Markt entlang der Straße.  Gegen Mittag erreichen wir Malis Hauptstadt Bamako.  Sie gleicht im wesentlichen allen großen Städten in Afrika.  Breite, belebte Straßen.  Der Zahn der Zeit hat hier seine Spuren hinterlassen.  Als erstes fahren wir in ein libanesisches Restaurant, wo wir die Karte mit den Vorspeisenvon oben bis unten bestellen.  Das kommt auf den Tisch und jeder nimmt davon, was ihm gefällt.  Als nächstes bringen wir unser Gepäck ins 'Hotel Maxime' (N12°39'29" W7°58'11") wo wir ein Zimmer zum duschen haben.  Aber das ist dann später.  Erst mal das Nationalmuseum, in dem wir etwas über Geschichte und Tradition Malis hören und sehen.  Weiter geht's zum großen Markt.  Hier ist richtig Betrieb.  Wir schlendern Keuz und Quer über das Gelände, auf der Suche nach einem ruhigen Platz und was kühlem.  In einer Seitenstraße werden wir fündig. Gegen 1700 sind wir dann im Hotel zum duschen und Anlegen der Reisekleidung.  Gegen 1800 treten wir unsere Fahrt zum Flugplatz von Bamako an.  Ein Mitreisender, der glaubt, wir sollten alle zusammensitzen, verkompliziert die Abfertigung.  Alles in allem dauerte das über eine Stunde.  Verteilt auf 15 Personen gerade mal knapp 5 Minuten pro Nase.  Dann die üblichen Ausreiseformalitäten und die 10.000CFA (ca. DM30,--) Flughafengebühren.  Gegen 2000 treffen wir nach und nach im Abflugbereichein.  Die restlichen CFA reichen noch für ein Bier (der Sternenhimmel kommt später).  Gegen 2045, nach einem letzten winke-winke zu Begi und Till können wir die Abflughalle verlassen und bei 25° zum Flugzeug gehen.  Bevor wir allerdings die Maschine betreten dürfen wird es ätzend.  Vor dem Flieger (unter dem Sternenhimmel) hatte die SABENA ein paar Tische aufgestellt, um das Handgepäck zu kontrollieren.  Natürlich waren die Leute noch nicht bereit.  Alle Passagiere müssen Schlange stehen.  Und die Kontrolle als solches ist auch nur mehr Schau.  Irgendwann sind dann doch alle in der Maschine.  Ein Mitreisender beklagt sich mit den Worten 'such a bloddy experience, never again', was von der Stewardess mit den Worten 'Sie können ja das nächste mal mit einer anderen Gesellschaft fliegen' kommentiert wurde.  Wie ich mittlerweile erfahren habe, wird das auch so sein.  Abflug nach Ougadougou mit nur einer halben Stunde Verspätung.  Als wir wieder abheben ist die Maschine bis zum letzten Platz gefüllt.  Die Besatzung hat die Kopfhörer vergessen.  Es gibt also keinen Film auf diesem Flug.  Das Abendessen läßt sich mit Rotwein hinunterspülen, das Frühstück mit, nennen wir es mal 'Kaffee'.

Montag, 5. März 2001,16. Tag  (Ougadougou - Brüssel - Frankfurt)
In Brüssel landen wirdann um 0615 mit nur 15 Minuten Verspätung.  Dort wird es hecktisch. Einige aus der Gruppe haben kurze Umsteigezeiten.  Flug SN2607 nach Frankfurt geht um 0805.  Ankunft in Frankfurt um 0930. Taxi nach Hause. Das Wetter dort ist, naja, es regnet zumindest nicht.

Ihr Kurt F. Möller

 

 

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letzte Änderung am Freitag, 26. Juli 2003 kfm